Informatisches Kolloquium Sommersemester 2008
Montag, 7. Juli 2008
Prof. Wolfgang Schnotz
Allgemeine und Pädagogische Psychologie
Universität Koblenz-Landau
Animationen: Pros und Cons
Animationen bieten gegenüber statischen Visualisierungen den Vorteil, Informationen nicht nur über räumliche Konstellationen, sondern auch über zeitliche Verläufe zu vermitteln. Sie können Aufmerksamkeit steuern, 3D-Wahrnehmung unterstützen, Wissen über Prozeduren und das Verhalten dynamischer Systeme vermitteln. Angesichts der begrenzten Arbeitsgedächtniskapazität können Animationen eine Ermöglichungs- und eine Erleichterungsfunktion wahrnehmen. Dabei kann die Erleichterungsfunktion auch negative Wirkungen haben, indem sie Lernende am selbständigen Vollzug lernrelevanter kognitiver Prozesse hindert. Animationen bieten zwar einerseits den Vorteil der direkten Präsentation von Prozessinformation. Andererseits erschweren sie die konzeptuelle Analyse der gezeigten Prozesse, da ein Vergleich der verschiedenen aufeinander folgenden Systemzustände nicht anhand externer Repräsentationen stattfinden kann, sondern jeweils Abrufprozesse aus dem Langzeitgedächtnis erfordert. In dem Vortrag wird das Zusammenspiel von Prozessen der Bewegungswahrnehmung, der Wahrnehmung dynamischer Kontraste und dynamischer Figur-Grund-Unterscheidungen mit kognitiven Prozessen der Kohärenzbildung beim schemageleiteten Aufbau dynamischer mentaler Modelle aus lern- und instruktionspsychologischer Perspektive analysiert.
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