Informatisches Colloquium Hamburg
Wenn nicht anders angegeben, finden die Vorträge montags um 17.15 Uhr im Informatikum, Konrad-Zuse-Hörsaal, Gebäude B, Vogt-Kölln-Str. 30, Hamburg-Stellingen statt.
5.1.2004

Prof. Dipl.-Phys. Jürgen Freytag
Fachhochschule Hamburg -
FB Elektrotechnik & Informatik

Informatikausbildung an Fachhochschulen - Ziele, Profile, Inhalte

Nur ein geringer Prozentsatz von Informatik-Absolventen ist im Bereich Forschung- und Entwicklung tätig. Der überwiegende Anteil der Informatik-Absolventen arbeitet an der Neu- und Weiterentwicklung sowie der Anpassung von Anwendungssystemen oder erbringt verschiedenste Dienstleistungen für Anwender. Diesen Absolventen eine breite Basis an Wissen und Methoden mitzugeben ist das wichtigste Ziel der Ausbildung an einer Fachhochschule. Um dieses Ziel zu erreichen, gilt es eine gelungene Balance zu finden zwischen "Nichts ist praktischer als eine gute Theorie" und "Der Unterschied zwischen Theorie und Praxis ist in der Praxis sehr viel größer als in der Theorie". Das Ausbildungsziel haben die vier Studiengangs-Profile gemeinsam, die sich an Fachhochschulen herausgebildet haben. Diese Profile orientieren sich sowohl an den Tätigkeitsfeldern im Beruf als auch an den Interessen der Studierenden. Dabei hat die Angewandte Informatik im Gegensatz zur Technische Informatik, Wirtschaftsinformatik und Medieninformatik keine Ausrichtung auf spezielle Anwendungsgebiete. In allen Profilen orientieren sich die Lehrinhalte an den Anforderungen aus Industrie, Wirtschaft und Verwaltung. Soweit sich dazu kompetente, erfolgreiche Projektleiter geäußert haben, zeigt eine Analyse: Die Anforderungen stimmen weitgehend mit dem überein, was praxiserfahrene Professoren an Fachhochschulen für unabdingbar halten, um ihre Studierenden auf eine erfolgreiche Tätigkeit als Informatiker vorzubereiten. Für eine solche Tätigkeit müssen die Studierenden einerseits die Fähigkeit zu lebenslanger Weiterbildung erwerben und sich andererseits vor allem die praktischen und theoretischen Kenntnisse aneignen, die später im Berufsleben zwar ständig gebraucht dort aber nicht mehr erworben werden können. Darüber hinaus müssen die Studierenden lernen, mit DV-Spezialisten und Anwendern mit und ohne Hochschulstudium erfolgreich Projekte durchzuziehen. Hierfür müssen sie eine Kundenorientierung entwickeln und eine Art unternehmerischer Eigenverantwortung, die heute nicht nur von Selbstständigen sondern auch von den Mitarbeitern in einem Unternehmen verlangt wird.

Kontakt
Prof. Dr.-Ing. S. Stiehl
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