Informatisches Colloquium Hamburg
Wenn nicht anders angegeben, finden die Vorträge montags um 17.15 Uhr im Informatikum, Konrad-Zuse-Hörsaal, Gebäude B, Vogt-Kölln-Str. 30, Hamburg-Stellingen statt.
1.12.2003

Horst Tippelt
Geschäftsführender Gesellschafter der Dialogicon GmbH, Hamburg

Universitäre Informatik-Ausbildung für die außeruniversitäre Realität - Anforderungen an die Informatik-Ausbildung aus der betrieblichen Praxis

Das Wachstum in der ITK-Branche stagniert seit einigen Jahren. Zukünftig wird es nur noch moderate Wachstumsraten in der Branche geben. Die Zeiten des großen Wachstums- und Produktivitätsschubs sind vorüber. Noch verhältnismäßig unbemerkt macht die ITK-Branche zudem eine Entwicklung durch, die auch in vorherigen Wirtschaftszyklen jede innovative Technik durchgemacht hat: es kommt zu einem Konzentrationsprozess mit gleichzeitiger Rationalisierung, die durch globalere Arbeitsformen und durch Produktivitätssteigerungen geprägt ist. Damit ändern sich zum einen die Herausforderungen für die Branche selbst, zum anderen ändert sich auch das Anforderungsprofil des (deutschen) Informatikers. Dabei geht es weniger um die unmittelbaren fachlichen Fertigkeiten der Informatiker, sondern vielmehr um die kommunikativen und sozialen Fähigkeiten, die zunehmend an Bedeutung gewinnen. Die beruflichen Chancen werden außerdem durch die Beherrschung von Inhalten bestimmt, die der Organisanionslehre, dem Projekt-management und der Problemabstraktion entstammen.

Universitäre Ausbildung von Informatikern sollte diesen Entwicklungen Rechnung tragen. Für Unternehmen, so die These, ist die Persönlichkeit und die Fähigkeit zu Abstraktion und Kommunikation wichtiger, als ein ganzer Strauss von Datenbank- und Programmiertechniken. Letzteres lässt sich bei guten Grundlagen ergänzen. Ersteres ist eine echte Herausforderung an die Personalentwicklung, die zu hohen Kosten führt

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Prof. Dr.-Ing. S. Stiehl
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