Informatisches Kolloquium Wintersemester 2006/2007

Montag, 22. Januar 2007

Prof. Dr. Ingo J. Timm
Universität Frankfurt am Main
FB 12 - Institut für Informatik
Wirtschaftsinformatik und Simulation

Lokale Autonomie versus globale Optimierung: Adjustierung der Autonomie in Multiagentensystemen

In der Gestaltung und Realisierung verteilter Systeme zur Modellierung komplexer Anwendungen wird vermehrt auf den Einsatz autonomer Softwaresysteme zurückgegriffen, um den steigenden Anforderungen besonders durch Dynamik mit Flexibilität zu begegnen. Die integrierte Autonomie führt zu lokal optimierenden Systemen, kann aber -- global betrachtet -- zu nicht optimalem Verhalten führen. Die Herausforderung an die Verteilte Künstliche Intelligenz besteht also darin, eine Balance zwischen lokaler Autonomie und globaler Performance zu realisieren.

Innerhalb des Vortrags werden zuerst Ebenen der Autonomie für die Klassifikation, Auswahl und Gestaltung autonomer Systeme vorgestellt. Darüber hinaus wird ein Meta-Management diskutiert, welches von einem übergeordneten (globalen) und formalisierten Zielsystem ausgeht. Dieser Ansatz soll eine dynamische Adjustierung von Autonomie zur Laufzeit in Abhängigkeit der Gesamtsystem-Performance ermöglichen. Der grundlegende Prozess ist durch die soziologische Theorie der Reflexion nach Luhmann motiviert. Der Vortrag orientiert sich an der Beispieldomäne einer betrieblichen Werkstattfertigung, in der die Agenten Ressourcen (z.B. Werkzeugmaschinen) repräsentieren. Die zu Grunde liegende Architektur der Diskursagenten ermöglicht es, die unterschiedlichen Ebenen der Autonomie abzubilden. Im Rahmen des strategischen Managements werden in Abhängigkeit des Grades der Zielverfehlung auf globaler Ebene für die lokal interagierender Agenten spezifische autonome Verhaltensweisen adjustiert.

Kontakt

Dr. Daniel Moldt
Telefon 2247