Ankommen. Theorie- und Praxisreflexion einer künstlerischen Begegnung mit ukrainischen Schüler*innen...
Wann: Do, 30.05.2024, 16:15 Uhr bis 17:45 Uhr
Wo: Universität Hamburg, Von-Melle-Park 8, 20146 Hamburg, Raum 404
Dr. Christin Lübke, Departement Kulturanalysen und Vermittlung, Fachdidaktik Art & Design, Zürcher Hochschule der Künste, Zürich
- Bitte melden Sie sich kurz formlos per E-Mail bei lukas.sonnemann@uni-hamburg.de an. -
Öffentliche Vorlesung im Rahmen des Allgemeinen Vorlesungswesens
Zeigen und Sich-Zeigen
Kunstdidaktik als experimentelle Praxis
Was meinen wir, wenn wir von (Kunst-)Didaktik sprechen? Vielfach wird mit dem Begriff Handlungsorientierung, Praxisrelevanz und Pragmatik verbunden. Zudem wird „Didaktik“ tendenziell eher im Gegensatz zum Theoretischen oder zu fachwissenschaftlichen Reflexionen entfaltet.
Dagegen möchten wir mit der Frage nach der (Kunst-)Didaktik auf ein erweitertes Verständnis von Didaktik zurückgreifen. So verstehen wir Didaktik als ›Lehre vom Lehren und Lernen‹ und damit nicht nur als Praxis guten Unterrichts, sondern als reflexives Bewusstsein über die komplexen Prozesse, die in Lehre und Lernen ablaufen. Didaktik formuliert in dieser Perspektive nicht nur Gelingensbedingungen für Unterricht, sondern wird in ihrer Komplexität verstanden als reflexive Annäherung, u.a. an Momente des Unplanbaren und Unvorhersehbaren im Pädagogischen. Während Didaktik oftmals als Form fixierter Wissensbestände und unterrichtspraktischer Methodenkanons aufgefasst wird, möchten wir dagegen Kunst-Didaktik stärker als ernst zu nehmende Suchbewegung verstehen, als immer wieder neu zu konzipierendes, experimentelles Antworten zwischen Kunst und Pädagogik.
Wie können hieran anschließend kunstpädagogische Settings aussehen, die nicht nur auf Wissensvermittlung zielen, sondern Lehr-Lern-Prozesse zu neuem und anderem Wissen hin öffnen? Wie kann der forschende, suchende Umgang mit Kunst pädagogisch gerahmt werden? Welche Übergänge und Differenzen lassen sich ausmachen zwischen einem intentionalen und aktiven (Auf-)Zeigen und einem eher passivischen Sich-Zeigen – einer Sache, eines Inhalts, eines Phänomens? Wie lassen sich kunstpädagogische Situationen inszenieren, in denen Unerwartetes, Unvorhergesehenes und Neues nicht als Störung auftritt? Inwieweit lassen sich solche Situationen als Schnittstellen zwischen Forschung und Lehre verstehen?
donnerstags, 16:15 Uhr – 17:45 Uhr, Von-Melle-Park 8, Raum 404
Koordination
Prof. Dr. Andrea Sabisch / Lukas Sonnemann / Anna Stolz, alle Fakultät für Erziehungswissenschaft, Didaktik der sprachlichen und ästhetischen Fächer, Universität Hamburg