Forschungskonzept
Erfolgreiche Zusammenarbeit in Gruppen spielt in einer Zeit immer stärker verteilter und interaktiver Wertschöpfungsstrukturen eine entscheidende Rolle im Kampf um Wettbewerbsvorteile in verschiedensten Branchen und Themen. Collaboration Engineering ist ein systematischer Ansatz zur Entwicklung und Umsetzung von Zusammenarbeitsprozessen, die von Praktikern ausgeführt werden können, um hochwertige, wiederkehrende Aufgaben zu erfüllen. Ziel ist insbesondere, die Effizienz und Effektivität der an der Zusammenarbeit (auf ein gemeinsames Ziel hin) beteiligten Akteure zu verbessern sowie qualitativ hochwertige Ergebnisse zu erzielen.
Der Einsatz von Informationstechnologie liefert hierbei neue, vielversprechende Perspektiven, die zu entscheidenden Veränderungen in der menschlichen Zusammenarbeit in Unternehmen und im Privatbereich geführt haben und noch führen werden. Der Arbeitsbereich Wirtschaftsinformatik, insb. sozio-technische Systemgestaltung beschäftigt sich in verschiedensten Branchen und Anwendungsfeldern insbesondere mit der Gestaltung von Kollaborationsprozessen und -praktiken für wissensintensive Tätigkeiten unter Einsatz der Möglichkeiten moderner IKT (z.B. Gruppenunterstützungssysteme für ortsgebundene und verteilte Kollaboration, Conversational Agents und nicht-menschliche Kollaborationspartner, Integration von Kollaborationswerkzeugen in Arbeitsprozesse, Mass Collaboration auf Plattformen).
Neben Bezügen zur etablierten Forschungsrichtung Computer Supported Collaborative Work (CSCW) liegt ein weiterer inhaltlicher Schwerpunkt auf der Betrachtung und Gestaltung neuartiger Formen der Zusammenarbeit, z.B. in der Mensch-Maschine Kollaboration, in virtuellen Teams oder sozialen Netzwerken. Die zunehmende Digitalisierung klassischer (Zusammen-)arbeitsformen, und die Einsatzpotentiale neuartiger IT-Tools (z.B. künstliche Intelligenz und Sprachtechnologie für sprachbasierte Agenten, mobile Technologien, graphische und haptische Gruppenunterstützungssysteme) sind dabei ausgewählte Beispiele aktueller Forschungsthemenfelder mit steigender Relevanz. Der Arbeitsbereich WISTS betreibt gestaltungsorientierte Forschung in diesen Themenfeldern unter Einsatz des Methodenkanons der Wirtschaftsinformatik und verwandter Disziplinen von der Analyse realweltlicher Problemstellungen über die Konzeption, Evaluation und Einführung von Lösungen in Labor- und Feldstudien.