Aktuelle Projekte
Jurisdiction Support for Refugees through Thoughtful Software
Ausgangslage
Viele geflüchtete und migrierte Menschen stehen in Deutschland vor großen Herausforderungen, wenn sie ihr Recht auf Aufenthalt, Studium oder Niederlassung wahrnehmen wollen. Das deutsche Rechtssystem ist komplex, viele Beratungsangebote sind überlastet, teuer oder nur eingeschränkt mehrsprachig verfügbar. Ehrenamtliche Initiativen wie die refugee law clinic Hamburg leisten hierbei wertvolle Arbeit, stoßen aber aufgrund begrenzter Ressourcen und fehlender technischer Unterstützung schnell an ihre Grenzen.
Ziel des Projektes
Ziel von JuST (Jurisdiction Support for Refugees through Thoughtful Software) ist es, einen datenschutzkonformen und mehrsprachigen Software-Prototypen zu entwickeln, der geflüchteten Menschen den Zugang zu rechtlicher Beratung erleichtert und bei der Wahrnehmung ihrer Rechte unterstützt. Im Fokus stehen dabei zentrale Anwendungsbereiche wie Studium, Niederlassungs- und Aufenthaltserlaubnis sowie die Verhinderung von Abschiebungen. Mit JuST soll sowohl Beratenden als auch Hilfesuchenden eine innovative, KI-gestützte Unterstützung zur Verfügung gestellt werden, um durch gezielte Automatisierung wertvolle Ressourcen zu entlasten – ob im direkten Beratungsgespräch oder im digitalen Selbstservice rund um die Uhr.
JuST verbindet moderne Ansätze aus der Legal Tech-Forschung und aktueller KI-basierten Sprachverarbeitung. Herzstück ist eine mehrsprachige Dialogplattform, die auf Open-Source-Large-Language-Models (u.a. Llama) in Kombination mit einer Retrieval-Augmented-Generation-Systemarchitektur (RAG) basiert. Nutzende erhalten in ihrer Muttersprache fundierte Informationen zu ihren Möglichkeiten, werden durch komplexe rechtliche Entscheidungswege geführt und können direkt vorausgefüllte Antragsformulare generieren – selbstverständlich unter Einhaltung höchster Datenschutzstandard
Beteiligung des Arbeitsbereichs WISTS
Der Bereich Wirtschaftsinformatik, sozial-technische Systemgestaltung (WISTS), verantwortet die Systemarchitektur, Entwicklung und Evaluation des Prototyps. Die refugee law clinic Hamburg ist als Praxispartner mit ihrer juristischen Expertise direkt in die Anforderungsanalyse, die Validierung rechtlicher Inhalte und die Evaluation eingebunden.
Geförderte Partner
- Universität Hamburg, MIN-Fakultät — Arbeitsbereich Wirtschaftsinformatik, sozial-technische Systemgestaltung
- refugee law clinic Hamburg
- Weitere Praxispartner aus dem Netzwerk der Law Clinics
Projektdetails
- Dauer: 01.07.2025 – 30.06.2026
- Projektleitung: Prof. Dr. Eva Bittner, Marten Borchers
- Förderung: Calls for Transfer (Hamburg Innovation GmbH
RESCUE-MATE
Ausgangslage
Die Erstellung eines digitalen Zwillings mit fortlaufender Einbindung von Echtzeitdaten ist ein wichtiger Schritt in der heutigen vernetzten Welt. Dieser Prozess beinhaltet die Erhebung, die Integration und die Interpretation von Echtzeitdaten aus verschiedenen etablierten Datenquellen. Dazu gehören Informationen von Rettungsfunktionen, Umweltsensoren und Verkehrssensoren. Diese Daten werden zu einem umfassenden Lagebild zusammengeführt, das als Orientierungs- und Bewertungsgrundlage für Einsatzkräfte und Entscheidungsträger dient. Darüber hinaus werden auch Social Media-Daten und Informationen aus Erkundungsflügen von Drohnenschwärmen in diesen digitalen Zwilling integriert. Dies ermöglicht eine noch genauere und umfassendere Darstellung der aktuellen Situation. Diese vielfältigen Datenquellen tragen dazu bei, dass der digitale Zwilling stets auf dem neuesten Stand ist und somit eine wertvolle Unterstützung für diejenigen bietet, die in Notfallsituationen schnelle und fundierte Entscheidungen treffen müssen.
Ziel des Projektes
Im Rahmen des Forschungsprojekts Rescue-Mate wird die Herausforderung der Lagebilderstellung und Optimierung von Informationsflüssen im Sicherheitsszenario einer Sturmflut in Hamburg untersucht. Diese Herausforderung ergibt sich vor dem Hintergrund des steigenden Meeresspiegels, häufigerer Extremwetterereignisse und einer wachsenden Anzahl von Anwohnern, die im Katastrophenfall evakuiert und versorgt werden müssen. Die beteiligten Akteure in diesem Szenario sind Behörden und nachgelagerte Einheiten wie Feuerwehr, Polizei, der Hafenstab und verschiedene Hilfsorganisationen. Sie benötigen dringend ein gemeinsames Lagebild zur Einsatzplanung und Echtzeitinformationen zum aktuellen Status. Dies ist besonders relevant in Katastrophensituationen, wie zum Beispiel einer Sturmflut, die Aspekte wie Ertrinkende, treibende Schiffe und gesperrte Straßen mit sich bringt. Der geografische Fokus liegt auf dem Hamburger Hafen und den Stadtteilen Wilhelmsburg und Hafencity, da diese Gebiete besonders betroffen sind und eine hohe Anzahl von potenziell gefährdeten Einwohnern aufweisen. Die Dringlichkeit dieses Projekts wird durch steigende Einwohnerzahlen, die besonders gefährdeten Stadtteile, höhere Sturmflutpegel sowie veraltete analoge Informations- und Kommunikationsflüsse unterstrichen. Aktuell fehlt es an einer digitalen Aufbereitung der Echtzeitdaten, die eine umfassende Lagebeurteilung ermöglichen würde. Die Lösung besteht in der Schaffung einer gemeinsamen Datenplattform für alle beteiligten Akteure. Diese Plattform ermöglicht die Einbeziehung, Auswertung und Konsolidierung von Sensordaten wie Wasserständen und Verkehrsflüssen sowie Social Media und Informationen aus drohnenbasierten Luftaufklärungen. Das Hauptziel dieses Projekts ist die Minimierung der Gefahren für die Einsatzkräfte, die Evakuierung und Betreuung der Bürger, eine passgenaue Einsatzplanung und eine effiziente Verwendung der verfügbaren Ressourcen.
Im Projekt verantwortet die AG WISTS den Bereich Bürgerbeteiligung und ist für die Entwicklung der Rescue-Mate App zuständig, die präventiv als auch im Krisenfall die Einbindung und Erhebung von Daten aus Gefahrengebieten ermöglichen soll, um das Lagebilde zu vervollständigen und Entscheidungen zu unterstützen.
Geförderte Partner
- Universität Hamburg (UHH)
- Arbeitsgruppe Wirtschaftsinformatik, Sozio-Technische Systemgestaltung (WISTS)
- Arbeitsgruppe Human-Computer Interaction (HCI)
- Arbeitsgruppe Rechnernetze (NET)
- House of Computing and Data Science (HCDS)
- Behörde für Inneres und Sport (BIS)
- Absolute Software (AS)
- Bundesanstalt Technisches Hilfswerk (THW)
- Eurocommand (EC)
- HafenCity Universität (HCU)
- Hamburg Port Authority (HPA)
- Hanseatic Aviation Solution GmbH (HAS)
- Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW)
- Hamburger Informatik Technologie-Center (HITeC)
- Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer (LSBG)
Assoziierte Partner
- Artificial Intelligence Center (ARIC)
- Bezirksamt Hamburg-Mitte
- Bundesrettungshundestaffel Hamburg & Harburg e.V (RHS)
- Deutsche Telekom AG (DTAG)
- Deutsche Lebensrettungsgesellschaft (DLRG)
- Deutsche Rote Kreuz (DRK)
- Esri Deutschland GmbH
- Freiwillige Feuerwehr Pinneberg
- Hamburg Aviation
- Innovations Kontaktstelle Hamburg (IKS)
- Landesbetrieb Geoinformation und Vermessung (LGV)
- Lufthansa Industry Solutions (LHIND)
- NMS New Mobility Solutions Hamburg GmbH
- Stadtreinigung Hamburg
- UAM-InnoRegion-SH
Projektdetails
- Dauer: 01.10.2023 – 30.09.2027
- Projektleitung: Behörde für Inneres und Sport (BIS)
- Projektwebseite: https://www.rescue-mate.de/
- Förderhinweis: Die Fördermaßnahme SifoLIFE wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen des Programms „Forschung für die zivile Sicherheit“ der Bundesregierung gefördert (Förderkennzeichen 13N15596 und 13N15597).