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Informing Regulatory Reasoning on Algorithmic Systems in Societal Communication with STEAM - The Socio-Technical Ecosystem Architecture Method
Informationen über das Projekt
Die öffentliche Kommunikation hat sich im Zuge der Digitalisierung stark verändert. Es sind neue Akteure aktiv, und oft kommen algorithmische Systeme und andere Technologien zum Einsatz, die auch neue Ansätze in der Medienregulierung erforderlich machen können. War bislang vor allem der Erhaltung von Medienvielfalt das Ziel, bestimmen nun nicht mehr knappe Kanäle, sondern komplexe Systeme, welche Chance ein bestimmter Inhalt hat, wahrgenommen zu werden.
Ziel des Projekts ist es, eine sozio-technische Ökosystem-Architektur-Methodik ( „Socio-Technical Ecosystem Architecture Method“ (STEAM)) zu entwickeln. Diese Methode baut auf bestehenden Architekturkonzepten der Informatik auf und ergänzt sie um normative Konzepte und Frameworks mit juristischem und ethischem Hintergrund sowie Ansätze des Horizon Scannings, um so eine ganzheitliche Beschreibung eines Ökosystems, seiner Akteure und seiner Handlungsdynamiken zu ermöglichen und Gefahren für die öffentliche Kommunikation sowie geeignete Anknüpfungspunkte für ihr regulatorisches Entgegenwirken sichtbar zu machen. Die Methode soll eine ganzheitliche Sicht auf die Nachrichtenverbreitung in einem Ökosystem wie dem der Nachrichtenverbreitung auf Facebook ermöglichen und dazu beitragen, diese Ökosysteme mit ihren Beziehungen zwischen Akteuren, Datenflüssen und Software-Komponenten so darzustellen, dass sich Probleme identifizieren lassen und wenn nötig Anknüpfungsmöglichkeiten für neue regulatorische Ansätze bieten.
An unterschiedlichen Fallbeispielen wird in dem zwischen Medienrecht und Informatik angesiedelten Projekt von Forschenden der Universität Hamburg und des Leibniz-Instituts für Medienforschung STEAM entwickelt. Diese Fälle zeigen, dass bestehende Mechanismen zum Schutz der gesellschaftlichen Kommunikation und ihrer wesentlichen Funktionen infrage gestellt werden. Denn hier haben bei der Generierung, Selektion, Kuratierung und Priorisierung von Inhalten neuartige Anbieter und Technologien, insbesondere im Bereich der Künstlichen Intelligenz, an Relevanz gewonnen. Zu dem Zeitpunkt, an dem ein Inhalt dem Nutzer oder der Nutzerin ausgespielt wird, sind im Vorfeld zahlreiche Entscheidungen getroffen worden.
Das Projekt ist insgesamt eines von sieben Projektkonsortien aus den Gesellschafts- und Technikwissenschaften, die von der VolkswagenStiftung gefördert werden. Alle ausgewählten Vorhaben sind auf drei bis vier Jahre angelegt und erhalten jeweils rund 1,5 Mio. Euro Förderung. Weitere Informationen zu der Initiative „Künstliche Intelligenz ‒ Ihre Auswirkungen auf die Gesellschaft von morgen“ der VolkswagenStiftung finden Sie unter https://www.volkswagenstiftung.de/kuenstliche-intelligenz.
Pressemitteilung vom 27.04.2022 zum Projektstart
Weitere Informationen finden sich auf folgender Webseite.
Ansprechpartner
Förderer
Das Projekt wird gefördert von der VolkswagenStiftung.