Raum, Zeit und Ereignisse
Repräsentationen der realen Welt betreffen insbesondere die Verankerung von Objekten und Situationen (Ereignissen) in Raum und Zeit. Ereignisse in der Welt zu verstehen, zu planen, zu erklären und insbesondere zu handeln, ist nur dann möglich, wenn die räumlichen und zeitlichen Eigenschaften und Beziehungen von Objekten und Ereignissen in angemessener Weise dargestellt und für Schlussprozesse verfügbar sind. In diesem Schwerpunkt werden daher generelle Verfahren zur Repräsentation und Verarbeitung von Wissen über Raum, Zeit und Ereignisse entwickelt und in exemplarischen Domänen eingesetzt.
Repräsentation und Verarbeitung von Objekten und Konzepten
Die Teil-Ganzes-Struktur von Entitäten und die Beziehung zwischen derartigen Strukturen und Kategorienzugehörigkeit stellen den Forschungsgegenstand dieses Schwerpunkts dar. Untersucht werden hierbei Prinzipien der Ganzheitlichkeit bzw. Integrität, die für die Konzeptbildung, -repräsentation und -verarbeitung grundlegend sind, andererseits aber auch Repräsentations- und Verarbeitungsstrategien für Form und Gestalt von Objekten.
Sprachverstehen und Sprachproduktion
Prozesse des Verstehens und Produzierens von Äußerungen (Texten) der natürlichen Sprache werden im Rahmen dieses Forschungsschwerpunktes als spezielle kognitive Prozesse, die in der Interaktion mit anderen außer-sprachlichen kognitiven Prozessen stehen, angesehen. Auch für maschinelle Systeme der Sprachverarbeitung, d.h. Systeme des Textverstehens und der Textgenerierung, wird im AB WSV davon ausgegangen, dass eine kognitive Fundierung derartiger Systeme nicht nur aus der Perspektive der Grundlagenforschung von Interesse ist, sondern darüber hinaus auch im Hinblick auf Leistungsfähigkeit und Übertragbarkeit langfristig vorteilhaft sein wird.
Multimodalität: Repräsentation und Kommunikation
Ein wesentliches Merkmal menschlicher Informationsverarbeitung ist die Integration und gemeinsame Nutzung von verschiedenen Modalitäten. Dies betrifft Modalitäten der Wahrnehmung (visuelle, auditive und haptische Perzeption), Modalitäten des Denkens (z.B. propositionales und bildhaft/visuelles Problemlösen), sowie die Modalitäten der Kommunikation (geschriebene und gesprochene Sprache, Gestik, und bildhafter und graphischer Darstellungen). Wir befassen uns sowohl mit der Entwicklung von grundlegenden Konzeptionen für eine gemeinsame Semantik verschiedener mono- und multimodaler Repräsentationen, als auch mit spezifischen Studien zur multimodalen Informationsverarbeitung, insbesondere in der Kombination von Sprache und depiktionalen Repräsentationen (u.a., Skizzen, Karten, Grundrissen, statistische Graphen unterschiedlicher Typen).