Formale, künstliche und natürliche Ontologie: Konzeptsysteme, räumliche Struktur und Zeit
Ontologische Fragestellungen sind für die Modellierung von Domänen und für die Bedeutungsanalyse im Rahmen der Wissensrepräsentation und der Sprachverarbeitung fundamental. Zudem können die entwickelten Modelle auch im Rahmen der kognitiven Robotik eine Anwendung finden.
In diesem Projekt wurden Ansätze zu Bedeutungsrelationen in Konzeptsystemen, zum Umgang mit Phänomenen der Vagheit von Konzepten und zur Berücksichtigung von Granularitätseffekten in der Konzeptbildung und Domänenstrukturierung entwickelt. Zu den Zielen des Projektes gehörte auch, Prinzipien der Ganzheitlichkeit bzw. Integrität aufzudecken, die für die Konzeptbildung, -repräsentation und -verarbeitung grundlegend sind.
Einen besonderen Schwerpunkt bildete die Behandlung von räumlichen, insbesondere geometrischen Strukturen als Grundlage der räumlichen Konzeptbildung. Als Anforderungsspezifikation und Überprüfungsinstanz fungierte die Untersuchung der den räumlichen Ausdrücken der natürlichen Sprache zu Grunde liegenden Konzepte, sowie Untersuchungen zum sozial adäquaten Raumverhalten von Service-Robotern. Als Ausgangspunkt für die prädikatenlogischen Charakterisierungen dienen mathematische Axiomensysteme, die geeignet modifiziert wurden, um auch Konzepte der natürlichen Sprache und der sozialen Raumstrukturierung einzubinden.
Weiterhin wurden Fragen der ontologischen Basis der Modellierung von Zeit und Veränderung behandelt. Neben der Modellierung von Plänen und Aktionen (beispielsweise für das Verhalten von Robotern) gehört hierzu die Analyse und Modellierung von nicht-faktualen Geschehnissen.
Auf Seiten der Konzeptsysteme wurde die Behandlung von Konflikten, die durch Integration von Information aus Ontologien mit (möglicherweise) verschiedenen Namensräumen entstehen, thematisiert. Das methodische Gerüst bilden die - adaptierten und erweiterten - Ansätze der klassischen Belief Revision zur Auflösung logischer Inkonsistenzen sowie Techniken aus dem Bereich der Beschreibungslogiken.
MitarbeiterInnen
- Carola Eschenbach
- Christopher Habel
- Felix Lindner
- Lars Kulik
- Hedda Schmidtke
- Özgür Özçep
- Isabelle Streicher