Sprachliche und multimodale Routenbeschreibungen
Routenbeschreibungen werden bei Wegauskünften oder in Wanderbeschreibungen typischerweise natürlichsprachlich gegeben, können aber z.B. auch aus der Kombination sprachlicher und graphischer (Karten, Skizzen) Anteile bestehen. Sie enthalten räumliche Information über den Verlauf des Weges, die sich aus der Beschreibung von Wegabschnitten, Entscheidungspunkten und deren Relation zu Landmarken zusammensetzt. Wegauskünfte enthalten zudem Instruktionen die, zusammengefasst, als (grober) Handlungsplan zu verstehen sind. Solch ein Handlungsplan zusammen mit der gegebenen räumlichen Information kann als Basis für die Navigation in einem zunächst unbekannten Terrain verwendet werden.
In diesem Projekt werden verschiedene Arten sprachlicher und multimodaler Routenbeschreibungen untersucht. Da Routenbeschreibungen vielfach Texte sind, die aus mehreren Sätzen bestehen, werden wir über die Satzsemantik hinausgehende diskurssemantische Analysen der natürlich-sprachlichen Beschreibungen durchgeführt. Basierend den semantischen Analysen und pragmatischen Prinzipien können Menschen im Kontext einer spezifischen Navigationsaufgaben häufige eine situationsbezogene, auf der aktuellen Wahrnehmung basierende, Interpretation der Routenbeschreibung vornehmen. Zielsetzung unserer Arbeiten war es, künstlicher Agenten mit entsprechende Fähigkeiten auszustatten. Neben grundlegenden theoretische Untersuchungen wurde eine Simulationsumgebung zur Interpretation von Routenbeschreibungen als Basis der Navigation in einer geometrisch beschriebenen (virtuellen) Umgebung entwickelt.
Darüber hinaus haben wir Routenskizzen als Alternativen oder Ergänzungen zu natürlich-sprachlichen Routenbeschreibungen untersucht. Hierbei stand die Interaktion von Routenskizzen und -beschreibungen über verschiedene Modalitäten hinweg im Fokus.
MitarbeiterInnen
- Christopher Habel
- Carola Eschenbach
- Hedda Schmidtke
- Ladina Tschander
- Kris Lohmann
- Matthias Kerzel
- Vicente Mendes
- Heike Tappe
- Alexander Klippel