Ehrungen
Ehrendoktoren des Fachbereichs Informatik
Prof. Dr. h.c. Bo Zhang
Tsinghua University, Beijing, China 18. November 2011
„In Anerkennung seiner besonderen Leistungen im Bereich der Künstlichen Intelligenz und deren mathematischen Grundlagen, insbesondere zu neuronalen Netzen, maschinellem Lernen, Mustererkennung, Wissenstechnik und Robotik, sowie seiner Kooperation im Internationalen Graduiertenkolleg Cross-modal Interaction in Natural and Artificial Cognitive Systems (CINACS)“.
Im Rahmen der Feierlichkeiten zum 40. Geburtstag der Hamburger Informatik am 18. November 2011 wurde der international renommierte chinesische Informatiker Prof. Bo Zhang (von der Tsinghua University in Beijing) auf Vorschlag des Fachbereichs Informatik mit der Ehrendoktorwürde der MIN-Fakultät ausgezeichnet. Im Beisein von Vizepräsident Stiehl und der chinesischen Generalkonsulin hielt Dekan Prof. Graener die Laudatio.
Die feierliche Verleihung der Urkunde und der Festvortrag des Geehrten wurde auf dem Flügel musikalisch umrahmt durch den ungewöhnlich talentierten und beeindruckend spielenden 12jährigen Fabian Zhang, der anschließend vom Leiter des Fachbereichs Informatik zum "Pianisten h.c." der Hamburger Informatik ernannt wurde.
Die Laudatio beschreibt die besonderen Leistungen von Bo Zhang und seine Verbindungen zur Hamburger Universität.
Prof. em. Dr. h.c. mult. Joseph Weizenbaum
15. Januar 2003
„In Anerkennung seiner außerordentlichen wissenschaftlichen Leistungen in mehreren Bereichen der Informatik, insbesondere in Würdigung seines Lebenswerkes im Fachgebiet Informatik, Mensch und Gesellschaft und damit zusammenhängend der prägenden Wirkungen, durch die er mit seinem Gründungsvortrag (1971) die Entwicklung dieses Fachbereichs beeinflusst hat.“
Anlässlich des 80. Geburtstages von Professor Dr. h.c. mult. Joseph Weizenbaum, emeritierter Professor für Computer Science am international renommierten Massachusetts Institute of Technology (MIT, Cambridge, USA), veranstaltet der Fachbereich Informatik der Universität Hamburg im Januar 2003 ein Festkolloquium. In diesem Rahmen wird Prof. Weizenbaum, einer der weltweit bekanntesten Kritiker des unreflektierten Computereinsatzes, mit der Ehrendoktorwürde ausgezeichnet.
Prof. Weizenbaum ist nach Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Konrad Zuse, dem Erfinder des modernen Computers, Prof. Dr. Dr. h.c. Wilfried Brauer, dem ersten Informatik-Professor der Universität Hamburg sowie Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Lotfi A. Zadeh, dem Begründer der Fuzzy Logic, der vierte international bedeutende Wissenschaftler, dem diese Ehre zuteil wird.
Prof. Weizenbaum kann als einer der Taufpaten der Hamburger Informatik betrachtet werden:
Zusammen mit anderen renommierten Informatikern war er vor über 30 Jahren einer der viel beachteten Referenten bei der Gründung des Hamburger Instituts für Informatik im Jahre 1971. Seine damals bereits vorgetragenen Überlegungen zu und Warnungen vor einem zu unreflektierten Einsatz von Computern arbeitete er 1976 in seinem Hauptwerk "Computer Power and Human Reason" aus, welches auch in deutscher Übersetzung erschien. Dieses Buch hat eine weltweit einmalige Debatte über die Gefahren des Computereinsatzes ausgelöst und auch die inhaltliche Ausrichtung von Wirkungsforschung und Sozialorientierung im Fachbereich Informatik mitgeprägt.
Joseph Weizenbaum wurde am 8. Januar 1923 in Berlin geboren. Die jüdische Familie Weizenbaum verließ 1935 Deutschland und ging in die USA. Joseph Weizenbaum studierte Mathematik, arbeitete in der Industrie und wurde früh Professor am MIT. Dort war er einer der Pioniere für Techniken im Bereich der Künstlichen Intelligenz. Die Programmiersprache SLIP und das Programm ELIZA, das einen Psychotherapeuten simulierte, waren Meilensteine. Anfang der 70er Jahre distanzierte er sich von diesem Forschungsgebiet und äußerte sich zunehmend kritisch vor allem zu dessen überzogenen Versprechungen. Weizenbaum lehrte bis zu seiner Emeritierung am MIT, war zwischenzeitlich als Gastprofessor an vielen Universitäten (z.B. Stanford, Berlin, Freiburg, Bremen, Hamburg) und erhielt vielfältige Ehrungen (zuletzt 2002 den Vision 97-Preis der Dagmar-und-Vaclav-Havel-Stiftung in Prag).
Heute lebt Prof. Weizenbaum wieder in Berlin, seiner Vaterstadt, und ist noch immer wissenschaftlich und politisch sehr aktiv.
Für die Laudatio konnte Prof. Dr. Dr. h.c. Wilfried Brauer (TU München), der Träger des international herausragenden IFIP Isaac L. Auerbach Award 2002, gewonnen werden.
Der festliche Rahmen wurde durch das großzügige Sponsoring durch drei mit dem Fachbereich verbundene Einrichtungen ergänzt: die Hamburger Forschungs- und Beratungsstelle Informationstechnologie FORBIT, das Hamburger Informatik Technologie-Center HITeC e.V. und das Hamburger Informatik-Forum HIForum e.V.
Das Kolloquium zu Ehren von Joseph Weizenbaum ist in Mitteilung Nr. 323 des Fachbereichs dokumentiert. Sie enthält unter anderem die Vorträge der eingeladenen Referentinnen:
- Klaus Brunnstein, Horst Oberquelle: Der Fachbereich Informatik ehrt Joseph Weizenbaum durch Verleihung der Ehrendoktorwürde
- Reinhard Keil-Slawik: Kontextuelle Informatik
- Christiane Floyd: Die Bedeutung von Joseph Weizenbaum für die deutsche Diskussion um Informatik und Gesellschaft
- Bernd Neumann: Joseph Weizenbaum und die KI in Hamburg
- Thomas Barthel: Die Bedeutung von Joseph Weizenbaums Thesen für die Praxis
- Wilfried Brauer: Laudatio
- Umfangreiche Anhänge
Dokumentation des Festkolloquiums
Joseph Weizenbaum ist am 5. März 2008 in Berlin gestorben.
Gedenkrede von Prof. Dr. Klaus Brunnstein
Prof. Lotfi A. Zadeh Ph.D
26. Juni 2000
„In Anerkennung seiner außerordentlichen Verdienste um die Informatik durch hervorragende wissenschaftliche Arbeiten im Bereich der theoretischen und praktischen Informatik, die Ausgestaltung des Faches Informatik im interdisziplinären Kontaxt der Kognitions- und Ingenieurwissenschaften, die Förderung der Informatik in Forschung und Lehre sowie die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses.“
Laudatio von Prof. Dr. Christopher Habel
Prof. Dr. rer. nat. Wilfried Brauer
29. November 1996
„In Anerkennung seiner außerordentlichen Verdienste um die Informatik durch hervorragende wissenschaftliche Arbeiten im Bereich der theoretischen Informatik, die Ausgestaltung des Faches Informatik im nationalen und internationalen Maßstab, die Förderung der Informatik in Forschung und Lehre sowie die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses.“
Im Rahmen der Feierlichkeiten zum 25-jährigen Bestehen der Hamburger Informatik wurde der erste Professor, Prof. Dr. Wilfried Brauer, mit der Ehrendoktorwürde ausgezeichnet.
Laudatio von Prof. Dr. Rüdiger Valk
Siehe auch: Verleihung des IFIP Isaac L. Auerbach Award an Prof. Brauer (Pressemitteilung)
Prof. Brauer ist am 25. Februar 2014 nach langer schwerer Krankheit in Bonn verstorben.
Trauerrede von Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Wolfgang Wahlster
Prof. Dr.-Ing. e.h. Konrad Zuse
10. Oktober 1979
„In Anerkennung seiner bahnbrechenden Verdienste um die Informatik durch die Entwicklung der ersten arbeitsfähigen programmgesteuerten Rechenanlage und durch sein wegweisendes Konzept einer algorithmischen Sprache.“
Das Festkolloquium zu Ehren von Konrad Zuse beleuchtete verschiedene Aspekte seines Werkes. Der Geehrte hielt einen zukunftsweisenden Vortrag.
- Paul E. Ceruzzi, Kansas City: The early work of Konrad Zuse - a historian's view
- Eike Jessen, Hamburg: Konrad Zuse - Konstrukteur der ersten programmgesteuerten Rechenanlage
- Friedrich L. Bauer, München: Formalisierung und Programmierung bei Konrad Zuse
- Hermann Flessner, Hamburg: Konrad Zuse - Sein Wirken allein und mit anderen
- Konrad Zuse: Die Emanzipation der Datenverarbeitung
Dokumentation des Festkolloquiums
Am 22. Juni 2010 wäre Konrad Zuse 100 Jahre alt geworden. Im Konrad-Zuse-Jahr 2010 gab es vielfältige Aktivitäten. mehr…
Prof. Konrad Zuse ist am 18. Dezember 1995 in Hünfeld gestorben.
Mehr Informationen zum Lebenswerk von Konrad Zuse findet man unter www.konrad-zuse.de.
Ehrenmitgliedschaft am Fachbereichs Informatik
Prof. Dr. Carl Adam Petri
1988 / April 2007
Dr. Carl Adam Petri wurde 1988 der Titel eines Professors der Universität Hamburg verliehen.
Unser Ehrenprofessor Prof. Dr. Carl Adam Petri wurde im April 2007 mit der “Gold Medal of Honor” (Ehrenmitgliedschaft) der Academy of Transdisciplinary Learning and Advanced Study (TheATLAS) ausgezeichnet:
“The Academy Gold Medal of Honor recognizes unusual accomplishment in transdisciplinary education and research, public service, and other allied pursuits beneficial to design and process science.”
Carl Adam Petri steht damit in einer Reihe mit z.B. Herbert A. Simon, Michael A. Arbib, C.V. Ramamoorthy und Raymond T. Yeh.
Prof. Carl Adam Petri starb am 2. Juli 2010 in Siegburg.
Nachruf von Prof. Dr. Rüdiger Valk
Ehrenprofessuren anderer Universitäten
Prof. Dr. Walther von Hahn
Universität Bukarest April 2007
Auf einer Festveranstaltung der Fakultät für Mathematik und Informatik der Universität Bukarest wurde am 22. März 2012 unserem früheren Kollegen und Pensionär Prof. Dr. Walther von Hahn der Titel eines Ehrenprofessors (Professor Honoris Causa) für Informatik verliehen. Sein Festvortrag hatte den Titel „Domain Adaptation in Machine Translation“.